Die Geschichte der Lusitanos

Der Hippologe Dr. Ruy d’Andrade fand heraus, dass es noch heute einen Nachfahren des so genannten Wildpferdetyps III gibt: den Sorraia. Er gilt als Vorfahre des Lusitano.
1885 hat Bernardo Lima in seinem Buch über portugiesische Pferderassen den Begriff Lusitano für Pferde verwendet, die in Portugal geboren und gezüchtet wurden. 1891 wurde das Nationalgestüt Coudelaria Nacional de Fonte Boa gegründet. Hier werden heute neben Lusitanos auch Vollblutaraber und Sorraias gezüchtet.
Die engsten Verwandten des Lusitano sind die Pferde Reiner Spanischer Rasse und die Berber. Im Jahr 1912 führten Züchter ein gemeinsames Zuchtbuch für spanische und portugiesische Pferde ein.

1942 haben die Tierärzte der Landespferdezucht sich dazu entschlossen, die Bezeichnung Lusitano für Pferde zu verwenden, die in Portugal geboren, gezüchtet wurden und Eigenschaften besitzen, die es erlauben, sie in das portugiesische Zuchtbuch aufzunehmen

1967 wurde das gemeinsame Zuchtbuch für spanische und portugiesische Pferde aufgetrennt in zwei Zuchtbücher: „Puro Sangue Lusitano“ und „Pura Raza Espanola. Auch wenn der genetische Hintergrund beider Rassen derselbe ist und sich das Zuchtgebiet Jahrhunderte lang überschnitt, lassen sich die Rassen klar voneinander unterscheiden.

Warum entwickelten sich P.R.E und Lusitanos trotz allem unterschiedlich? Weil in Spanien im 18. Jahrhundert der Bodenstierkampf eingeführt wurde, während der berittene Stierkampf in Portugal weitergeführt wurde. Während die Portugiesen ihre Pferde weiterhin auf Stierkampftauglichkeit züchteten.

Charakterliche Qualität und Nervenstärke sind die herausragenden Eigenschaften des Lusitanos, der seit Jahrhunderten als Nahkampf-, Stierkampf- und Hirtenpferd gezüchtet wird. Wichtige Züchter und Bewahrer dieser kulturellen Tradition sind Manuel Tavares Veiga, Ruy d’Andrade und João Núncio.

Weltweit gibt es heute ca. 10.000 eingetragene reinrassige Lusitanos. Für die Reinheit und Qualität der Zucht stehen der portugiesische Zuchtverband APSL Associação Portuguesa de Criadores do Cavalo Puro Sangue Lusitano und seine Ländervertretungen ein. In Deutschland vertritt der Cavalo Lusitano e.V. Germany das portugiesische Zuchtbuch.

Auch bei den Lusitanos wird heute vermehrt auf den Markt für Sportpferde hin gezüchtet. Damit verliert der Lusitano von seinem Charme und seinen natürlichen Vorzügen – seine Wendigkeit, seine gute Balance und seine Kompaktheit.

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