Zuchtauswahl für die Deckhengste sind in keiner Zucht so streng wie bei der Friesischen.
Die Anforderungen sind sehr hoch bis ein Junghengst überhaupt zur Hengstkörung zugelassen wird. Das Stockmass ist die geringste Anforderung.Das Mindeststockmass für Zuchthengste, welche im Körjahr 3 Jahre alt werden, beträgt 1.58m. Für 4jährige, 1.60m. Eine besonders gute Abstammung ist sehr wichtig. Eine Spermaprobe wird auch verlangt.
Die Junghengste müssen eine röntgenologische Untersuchung machen um zu beweisen, dass sie OCD frei sind (Osteochondrose, Hufknorpelverknöcherung)
Die Zuchthengste müssen frei vom Fuchsfaktor sein. Dieser ist ein altes Überbleibsel von früher als der Friese nicht nur schwarz war.
Von ca. 200 Hengsten schaffen es ungefähr ein Drittel in die 3. Hengstleistungsprüfung (HLP). Bevor die Junghengste zur HLP zugelassen werden, steht ihnen eine Blutgruppen-Untersuchung bevor. Nur, wenn sie auch diese bestanden haben, dürfen die Pferde zur HLP nach Drachten. In einem 70-Tage Test werden die Friesen in einem strengen Verfahren ausgewertet.
– Doppelt zählen die Grundgangarten Schritt, Trab, Galopp
– Rijproef, die Reitprüfung (doppelt)
– Menproef, die Fahrprüfung (einfach)
– Sledeproef, die Zugprüfung (einfach)
– Showproef, die Showprüfung, wie sich das Pferd zeigt (einfach)
– Werklust, der Arbeitswille (einfach)
gibt das Totalergebnis
Über das Pferd wird ein Trainingsrapport zusammengestellt, wie er sich benommen hat, welche Aufgaben hat er bereits absolviert vor der HK, ist er angeritten oder nicht war er brav, wie war er im Stall, Charakter, Temperament oder ob er irgendwo Schwierigkeiten hatte, wie auch sein Lernverhalten.
Der zweite Rapport ist der Verrichtungsrapport, wie ist das Pferd in den Gangarten und bei den verschiedenen Kategorien war, seine Veranlagungen, seinen Körpereinsatz (Kraft in den Hinterbeinen usw.).
Der dritte Rapport ist der Veterinärsrapport, ob es tierärztliche Besonderheiten gab.
Das alles zählt zum Ergebnis, bestanden oder nicht!
Wenn ein Jungdeckhengst seinen ersten Fohlenjahrgang präsentiert, wird heute dies ebenfalls ganz genau angeschaut. Wie viel erste und zweite Prämienfohlen brachte dieses Vatertier? Dies wird in einem ganz genauen Rapport festgehalten und veröffentlicht, damit jeder Züchter Einblick hat und sich selbst ein Bild machen kann, will er mit diesen Friesen weiterzüchten oder nicht.. Es eine super Chance für einen Junghengst, der einen guten Rapport erhält mit einer enormen Prozentzahl an gelungenem Nachwuchs (1. und 2. Prämien). So ein Hengst bekommt dann auch entsprechend viel Stuten zugeführt.
Hengste, die die Eintragung ins Stammbuch nicht schaffen, bleiben alle im Fohlenbuch eingetragen.