Atavio – das Unikat

By Aragon | Pferde ab 4 Jahre

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Ich habe gerade voller Entsetzen festgestellt, dass Atavio keinen eigenen Thread hat. Vielleicht weil er nicht mehr ausgebildet wird 😉 – er kann nämlich schon alles …

Aber fangen wir vorne an. Im Jahr *überleg* 1994 starb mein Anglo-Araber an einer schlimmen Kolik. Er war 15 und ich hatte mir immer gedacht: Wenn er mal 18, 19 ist, schau ich mich nach einem Nachwuchspferd um. Ein Spanier, kein Schimmel, am liebsten schwarz, schön und rassig – und jetzt war es dann doch recht plötzlich soweit. Ich begann mich umzusehen, aber damals waren die Iberer hierzulande noch recht dünn gesät und dann noch in Dunkel … na ja. Ein bisschen gab´s aber doch an Auswahl, und so zog ich durch die Lande. Der Allererste, den ich mir anschaute, war Atavio. Auf ihn kam ich durch eine kleine, unauffällige Anzeige im Pferdemarkt: Ein Gestüt im Hunsrück, robuste Aufzucht, große Auswahl und nur 2 Stunden Fahrtzeit. Auf meinen Anruf hieß es, ja, man habe 4 Zweijährige Nicht-Schimmel – einen Rappen, zwei Braune und einen Falben. Hui, das war ja wirklich viel Auswahl!

Im Gestüt angekommen fielen meine Freundin und ich erstmal halbtot um, denn damit hatten wir nicht gerechnet: ein kleines Häuschen auf dem Berg, dazu ein ebenso kleiner Stall und sonst nur Weiden, Weiden, Weiden – bestückt mit rund 60 halbwilden Andalusiern und 200 Black-Angus-Rindern – auf lockeren 200 Hektar Land!!! Vorn auf der Hausweide stand der wunderschöne, rabenschwarze Deckhengst, und bei dessen Anblick war ich schon :love: . Nachdem wir dann eine ganze Weile zu Auto und zu Fuß nach der Junghengstherde gesucht hatten 😀 , haben wir sie auch gefunden – bloß war es irgendwie ganz schön schwierig, aus 20 Junghengsten, die alle noch dunkel waren, und den dazwischen rumlaufenden ebenfalls schwarzen Angus-Rindern “mein” Pferd ausfindig zu machen. Der Falbe war eindeutig zu klein (Ponymaß), die beiden Braunen gefielen mir nicht so recht – aber der Rappe … der sah nach genau dem aus, was ich suchte! Genauer angucken ging nicht, dazu musste die ganze Herde erst zum Hof gebracht und “meiner” ausgesondert werden. Wir machten also noch einen Termin in 4 Wochen aus, und in der Zwischenzeit schaute ich mir einige andere Pferde an. Einen jungen Berber, ebenfalls Rappe, der aber sehr arabisch geprägt war und außerdem eine totale Schnarchnase. Ein weiterer Berber in Braun, der dann aber einen alten Beckenbruch hatte. Einen wunderschönen Lusitano (Ortigao Costa), der aber erstens sehr schmal und leicht und zweitens weeeeeit über meinem Budget lag … einen Spaniokel, der ein Schimmel war, aber nur 10 km entfernt von mir (und der aber abgesehen vom Schimmel auch sonst nicht so mein Ding war). Einen weiteren Luso, der aber “schon” acht war und ziemlich vergurkt.

Inzwischen waren die vier Wochen um und wir besuchten wieder Atavio (der damals noch keinen Namen hatte). Auch auf den zweiten Blick war er genau das, was ich wollte – dass er ziemlich klein war, stark bügelte und nicht so wirklich viel Gang hatte, war mir damals noch herzlich egal, ich bin bei Claus Penquitt geritten, da ging es um andere Dinge ;-). Er war bildschön, kurz, breite Brust, kräftige Beine, schöner Hals, jede Menge Haare und ein supertoller, edler, schmaler Ramskopf. Und kohlrabenschwarz ohne Abzeichen. Er war damals 2,5 Jahre alt und schon sehr “fertig” vom Aussehen her. Abgesehen davon war er auch noch äußerst erschwinglich, und ich hatte mich außerdem rettungslos in seinen Vater und dieses Gestüt mit der unglaublichen Aufzucht verliebt.

So, jetzt mach ich mal das Töchterlein bettfertig und dann scanne ich ein paar Fotos.

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